Dammdeckwerk-Stabilisierung

Im Zuge des Neubaus des einzigen Tiefwasserhafens Deutschlands, der auch Großcontainerschiffe mit bis zu 16,5 m Tiefgang und 430 m Schiffslänge das tideunabhängige Anlaufen ermöglicht, wurden 360 Hektar Land durch die Aufspülung von 43 Mio. m² Sand gewonnen. Das Auftragsvolumen des damals größten deutschen Wasserbauprojektes für die Arbeitsgemeinschaft Jade- WeserPort, die mit dem Bau der Kaje und der Dämme, der Aufspülung des Areals sowie den Baggerarbeiten an Zufahrten und Liegeplätzen beauftragt war, betrug 480 Mio. Euro bei einer Projektgesamtsumme von 950 Mio. Euro. Nach Fertigstellung 2012 sollten im JadeWeserPort ca. 2,7 Mio. TEU pro Jahr umgeschlagen werden.

Die Ufereinfassung des ca. 500 Fußballfelder großen Areals erfolgte durch zwei Dämme und eine 1750 m lange Kajenkonstruktion. In die Deckwerkskonstruktion des 1800 m langen Norddammes sowie des 1200 m langen Süddammes wurde eine Sandmatte als Filter bzw. Trennlage integriert. Unterhalb des Deckwerkes aus Wasserbausteinen der Klasse LMB 10/60 bzw. CP 90/250 mit kolloidalem Verguss garantiert die Sandmatte die Filterstabilität bzw. trennt die vergossene Deckschicht von dem Spüldamm aus Schüttmaterial (0-200 mm). Durch dieses Schichtsystem wird der aufgespülte Sandkörper vor Erosion geschützt, der nach Fertigstellung als Terminal-, Logistik-, Industrie- und Gewerbefläche dienen wird. Der mehrschichtige Aufbau der Sandmatte aus mechanisch verfestigten Filtervliesstoffen und einer Quarzsandeinlage bzw. dem damit einhergehenden hohen Flächengewicht der Sandmatte garantiert eine einfache Verlegung auch unterhalb der Wasseroberfläche.